Inhaltsverzeichnis:
Kaufberatung: Das Wichtigste in Kürze
Marzadro Le Diciotto 18 Lune
- Der Grappa - Ein uralter Grappa von hoher Qualität als Sinnbild für Kultur, Sorgfalt und...
- Der Ausbau - Verfeinerung in kleinen Fässern aus Kirsche, Esche, Eiche und Robinie, die...
Attilio Marzadro beginnt im Jahr 1949 gemeinsam mit seiner Schwester Sabina in Brancolino di Nogaredo, im Herzen des Vallagarina/Trentino mit der Grappa-Destillation. Durch seine große Erfahrung beim Anbau der Reben und sein Geschick, sich eine jahrhundertealte Kust zu Eigen zu machen, gelang es ihm, die besten Trester für die Grappa-Destillation zu gewinnen. Seine Erfahrung, sein Fachwissen und seine tiefe Zuneigung zum Anbaugebiet und dessen Kultur hat er an seine Nachkommen weitergegeben. In dritter Generation produziert die Familie Marzadro hochwertige Destillate nach alter Tradition – unter ständiger Rücksichtnahme auf die Umwelt und mit dem Einsatz qualitativ hochwertiger Rohstoffe.
Le Diciotto Lune
Ein Grappa von hoher Qualität als Sinnbild für die Kultur, Sorgfalt und Kunst des Destillierens. Dieser Grappa stammt aus der Auswahl er besten Trentiner Trester, die von Trauben ausgewählter Reben stammen. Der Grappa wird in kleinen Fässern aus diversen Edelhölzern ausgebaut, die in der Stille dunkler, gedämpfter Räume lagern. Im Laufe der Zeit entwickelt sich der Zweiklang aus Holz und Grappa zu voller Harmonie und verschmilzt am Ende zu einem ätherischen Duft und runden Geschmack mit Vanillenoten.
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Unser Ratgeber Bereich: Wichtige Fragen und Antworten auf die Du vor dem Kauf von Grappa achten solltest
Was ist Grappa?
Grappa ist ein sogenannter Tresterbrand, der aus den Schalen sowie dem Fruchtfleisch und den Kernen ausgepresster Weintrauben produziert wird.
Unabhängig von der Herkunft muss der Trester Alkohol enthalten, bevor er destilliert wird.
Obwohl dieser aus den Abfallbestandteilen der Weinbereitung besteht, tragen genau diese, weggeworfenen Substanzen, zur Herstellung des typischen Grappa–Geschmacks bei.
Sein Name wird von dem italienischen Wort für Traube (grappolo) abgeleitet. Um den Namen „Grappa“ vergeben zu dürfen, muss dieser zwingend in Italien oder der italienisch-sprachigen Schweiz hergestellt worden sein.
Für die Herstellung von Grappa können sowohl Weiß- als auch Rotweinsorten eingesetzt werden. Allerdings muss der Trester vor der Destillation vergoren werden. Dies kann zum einen mithilfe der trestereigenen Hefestämme erfolgen. Zum anderen kann eine bewusste Zugabe von Vergärungshefen erfolgen. Rote Trauben besitzen üblicherweise schon einen Alkoholgehalt von etwa 4 Prozent und benötigen — im Gegensatz zu den weißen Trauben mit 2,5 Prozent Alkohol — vor dem Brennvorgang keine Gärung.
Grappas werden meist jung abgefüllt, lediglich eine geringe Anzahl an Varianten wird im Holzfass gereift.
Grappas aus Kirschholzfässern sind eher süßlich, während Schnäpse aus Eichenholzfässern einen herben Geschmack haben. Eine lange Lagerung in Kastanienholzfässern gibt dem Grappa seine bräunliche Farbe. Da gerade helle Trauben noch Zucker beinhalten, werden diese mit Most aufgegossen und wiederholt vergoren — dieses Verfahren wird als „Fermentierung“ bezeichnet. Anschließend wird der entstandene Wein destilliert. Dieses Verfahren wird angewandt, um Traubenbrände aus weißen Sorten zu brennen.
Was ist eine Destillation?
Die Destillation ist ein Verfahren, mit dem die Bestandteile eines fermentierten Weines nach ihren unterschiedlichen Siedepunkten getrennt werden. Dabei wird die Menge des Alkohols konzentriert. Wenn diese Dämpfe dann abkühlen, steigt der Alkoholgehalt.
Bevor wir uns mit dem Grappa an sich beschäftigen, schauen wir uns erst einmal die verschiedenen Trester-Arten an.
Man unterscheidet zwischen:
- Fermentierter Trester
- Reiner (ungegorener) Trester
- Halbfermentierter Trester
Fermentierter Trester stammt aus der Rotweinherstellung. Da er im Most fermentiert wird, enthält er bereits Alkohol. Nach Abschluss der Gärung wird der Wein abgezogen und die flüssige Masse (der fermentierte Most) vom festen (fermentierter Trester) getrennt.
Reiner (ungegorener) Trester entsteht bei der Herstellung von Weißwein. Der Most gärt ohne Trester und muss schnell in die Brennerei gebracht werden.
Halbfermentierter Trester entsteht bei der Herstellung von Roséweinen und enthält bereits einen kleinen Teil Alkohol, muss jedoch vor der Destillation vollständig fermentiert werden.
Die sogenannten Trennverfahren, die zur Destillation von Grappa verwendet werden, unterscheidet man zwischen „kontinuierlich“ und „diskontinuierlich“.
Bei der kontinuierlichen Destillation gelangt der fermentierte Trester in die Anlage und verlässt sie, ohne dass der Prozess unterbrochen werden muss. Mit diesem schnellen Verfahren wird das aus dem Trester extrahierte Gasgemisch sofort wieder kondensiert.
Die diskontinuierliche Destillation, die hauptsächlich zur Herstellung von hausgemachtem Grappa verwendet wird, ist um einiges aufwändiger. Diese Methode beinhaltet verschiedene Prozesse — hier wird der Kessel schon vor Beginn befüllt.
Was sind die Kaufkriterien und wie kannst Du die einzelnen Grappa-Sorten miteinander vergleichen?
Die vier grundlegenden Schritte für den perfekten Grappa
Die Qualität des Tresters ist der wichtigste Faktor, um ein gutes Produkt zu erhalten. Die Trester-Frische ist von grundlegender Bedeutung, da es ansonsten die Qualität des Grappa beeinflussen könnte.
- Destillation
- Reduzierung des Alkohols
- Alterung
- Filterung
Destillation
Der Destillationsvorgang beginnt durch das Befüllen des Destillationskessels mit dem fermentierten Trester. In dieser ersten Phase verdunsten flüchtige Substanzen wie Alkohol und ein Teil des Wassers aus der Masse. Ethylalkohol, also der Hauptbestandteil eines Destillats, siedet bei 78,4 ° C und nicht wie Wasser bei 100 ° C.
Der erste Teil des Destillats, würde dem Grappa einen scharfen und unangenehmen Geruch verleihen. Zudem enthält er einen kleinen Teil Methylalkohol, der giftig ist und daher beseitigt werden muss. Glücklicherweise haben diese Substanzen einen niedrigeren Verdampfungspunkt als die „edlen“ Substanzen des Grappas und sind daher die ersten, die verdampfen.
Reduzierung des Alkohols
Jedes Destillat kommt mit einem Alkoholgehalt von etwa 65 bis 86 Prozent daher. Die nächste Phase besteht deshalb in der Reduzierung des Alkoholgehalts auf etwa 37,5 bis 60 Prozent. Die Verringerung des Alkohols erfolgt durch Zugabe von destilliertem oder demineralisiertem Wasser zum Destillat — die gewünschte Zusammenstellung wird vom Hersteller entschieden, richtet aber auch nach der Grappa-Sorte. Hier besteht die Kunst darin, den Alkohol im Gleichgewicht zu den sonstigen Bestandteilen zu halten.
Alterung
Je nach Auswahl des Herstellers und den Eigenschaften des Destillats kann der Grappa in einem Holzbehälter gelagert werden. Einige Sorten werden nicht gereift und andere in Eichen- oder Edelholzfässern (Cognac, Armagnac, Brandy usw.) aufbewahrt. Wiederum andere kommen in gebrauchte Whiskey-Fässer und erhalten dadurch eine ganz besondere Note.
Filterung
Das Destillat wird wegen einigen unlöslichen, öligen Substanzen, leicht undurchsichtig und milchig. Um das charakteristische, transparente Aussehen von Grappa wiederherzustellen, wird eine Filterung durchgeführt. Um diesen Prozess zu erleichtern, wird der Grappa auf eine Temperatur zwischen -4 ° C und -15 ° C gekühlt.
Die verschiedenen Unterscheidungsmerkmale des Grappa
Der italienische Obstler ist vielfältig und wird sowohl von der Rebsorte als auch seiner Herkunft unterschieden.
Unterscheidung anhand verschiedener Rebsorten
Die auf dem Markt erhältlichen Grappa-Sorten sind zahlreich und werden nach verschiedenen Parametern klassifiziert.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen:
- Sortenreiner Grappa
- Aromatischer Grappa
Sortenreiner Grappa
Ein sortenreiner Grappa besteht aus einer einzigen Rebsorte. Dieser spiegelt auch bei hohem Alkoholgehalt die Typizität der eingesetzten Weintrauben.
Aromatischer Grappa
Diese Grappa-Sorte wird aus aromatischen Trauben wie beispielsweise Muskat und Malvasia gewonnen.
Die aromatischen Grappas müssen mit zusätzlichen Elementen versehen werden, die ihnen letztendlich den typischen Geschmack verleihen.
Dazu werden üblicherweise folgende Zutaten beigegeben:
- Essenzen
- aromatische Kräuter
- Früchte
- Blumen
Unterscheidung nach der Herkunft des Grappa
Ein weiteres Einstufungskriterium ist die Verknüpfung mit dem Herkunftsgebiet.
Zu den meistverwendeten Sorten gehören:
- Brachetto del Piemonte auch Chardonnay
- Gewürztraminer
- Nebbiolo
- Merlot
Brachetto
Brachetto ist eine Rotweinsorte, die man fast ausschließlich im südlichen Italien, in den Provinzen Asti und Alessandria anbaut.
Der Brachetto ist aromatisch und gehört zu den süßen und likörartigen Weinen. hergestellt werden. Die Rebsorte ist auch im Ruchè di Castagnole Monferrato zugelassen. Der Brachetto d’Acqui gehört zu den leicht perlenden Sorten und hat einen Geschmack von Erdbeeren.
Ob der italienische Brachetto mit der französischen Rebsorte Braquet Noir (oder Brachet) verwandt ist, wird gerne diskutiert — die Sortenmerkmale sprechen allerdings dagegen.
Gewürztraminer
Gewürztraminer oder Roter Traminer beziehungsweise Gelber Traminer genannt, ist eine Weißwein-Sorte mit gelb-rötlichen Beeren. Im Anbaugebiet Baden wird dieser auch als Klevner beziehungsweise Clevner bezeichnet. Zudem wird zwischen den Beerenfarben unterschieden:
- Rote Beeren: Roter Traminer
- Hellrot/gelb-rosa: Gewürztraminer
- gelblich: Gelber Traminer
Es dürfen jedoch alle drei Sorten als „Gewürztraminer“ bezeichnet werden. Im französischen „Alsace“ (Elsass) wird diese Sorte als Gewürztraminer oder abgekürzt „Gewur(t)z“ bezeichnet. Die Herkunft ist ungeklärt (vielleicht Südosteuropa oder auch Ägypten). Der Name wird von Tramin in Südtirol angeleitet, wo schon seit dem 11. Jahrhundert Weine mit diesem Namen bezeichnet werden. Der Gewürztraminer ergibt einen sehr aromatischen Wein, der im Duft an Rosenblüten und Litschi erinnert.
Nebbiolo
Der Nebbiolo-Grappa zählt gehört zu den edleren roten Rebsorten in Italien. Beheimatet ist er ist hauptsächlich im norditalienischen Piemont beheimatet, wird aber auch in der Lombardei angebaut. Der Nebbiolo punktet mit einigen Superlativen. So dient er zum Erzeugnis der meisten DOCG-Weine. Zudem werden aus dem Nebbiolo die am langsamsten reifenden Weine Welt hergestellt. Darüber hinaus ist der edle Tropfen überdurchschnittlich haltbar. Im Piemont gehört der Nebbiolo zu den ältesten, heute noch angebauten Sorten. Wahrscheinlich wurde diese Rebsorte schon in der Antike im alten Rom angebaut.
Weil die meisten Brennereien mit ihren verschiedenen Grappa-Erzeugnissen ihren ganz eigenen, wiedererkennbaren Stil umsetzen wollen, werden gerne sogenannte Cuvées — verschiedene Rebsorten — eingesetzt. Dies ermöglicht den Destillerien die markanten Jahrgangsunterschiede auch im Grappa widerzuspiegeln. Dadurch werden ganz individuelle Spirituosen von weitgehend konstanter Qualität und hoher Wiedererkennbarkeit gebrannt.
Merlot
Die aus Frankreich stammende Rebsorte ist eine Kreuzung von der fast ausgestorbenen „Magdeleine Noire des Charentes“ und „Cabernet Franc“.
Die erste in Bordeaux schriftliche Erwähnung findet sich im 14. Jahrhundert: Damals wurde der Merlot noch „Crabatut noir“ und war eher eine Sekundär- Sorte. Eine erste vollständige Beschreibung wurde 1857 von Victor Rendu in seinem Werk Ampélographie française übermittelt. Schon Jahr 1784 wurde die Rebsorte Merlot genannt und war eine der wichtigsten Sorten des Bordelais.
Unter dem Synonym „Bordo“ wurde der der Merlot ab dem Jahr 1855 in der italienischen Region „Venetien“ erwähnt. In „Tessin“, Schweiz, ist die Präsenz seit 1905 dokumentiert.
Wissenschaftler der University of California in Davis vermuten, dass die Rebsorte eng verwandt mit dem Cabernet Franc und eine Vorgängersorte des „Carménères“ ist. In Chile pflanze man aus Frankreich importierte Rebsorten in „Mischbeständen“ aufgrund der Tatsache, dass sich Carménère- und Merlot-Weinstöcke äußerlich sehr stark ähneln. Weil der Merlot durch die Reblausplage nahezu vollständig zerstört wurde, geriet der ursprüngliche Name „Carménère“ am Anfang des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit. Man hielt die chilenischen Rebsorten wegen ihrer Ähnlichkeit für eine Art des Merlots. Niemand hatte eine Erklärung für den deutlichen Geschmacksunterschied zwischen Merlot-Weinen aus Chile und denen von anderen Ländern. Diesen beseitigte der französische Ampelograph Jean-Michel Boursiquot 1994 endgültig durch DNS-Analyse.
Der Name Merlot stammt vom französischen Wort „merle“ (Amsel) und soll auf die Vorliebe von Amseln auf die rote Rebsorte hinweisen. Möglicherweise kann der Name aber auch eine Anspielung auf die schwarzblaue Färbung der Beeren sein.
Triff Deine Kaufentscheidung: Welche der vorgestellten Grappasorten passt am besten zu Dir?
Deutung der Grappa-Herkunft auf den Flaschen
Häufig wird die Herkunft des Grappe auf der Flasche auf Italienisch angegeben. So findest Du folgende Begriffe besonders häufig auf den Etiketten:
- Grappa di Piemonte
- del Trentino
- di Barolo
- dell’Alto Adige
- del Veneto
- del Friuli
- di Sicilia
- di Marsala
Ist eine dieser geografischen Bezeichnungen auf der Flasche zu finden, kannst Du Dir sicher sein, dass die verwendeten Trauben beziehungsweise der Trester auch aus dieser Region kommen. Ein Grappa aus den oben genannten Gegenden muss mindestens 40 Prozent Alkohol haben, in anderen Regionen sind auch 37,5 Prozent Alkoholgehalt zulässig.
Welche italienischen Regionen sind die wichtigsten für den Grappa?
Obwohl Grappa — wie bereits erwähnt — in ganz Italien hergestellt werden darf, hat das Brennen der Spirituose dennoch in einigen Regionen mehr Tradition. Aus diesem Grund sind die Tresterbrände dort häufiger anzutreffen. Im Zuge der EU-Regulierung wurden zunächst sechs Regionen anerkannt:
- Piemont (inklusive der Stadt Barolo)
- Lombardei
- Trentino
- Venetien
- Südtirol
- Friuli Venezia-Giulia
- Sizilien (mit der Stadt Marsala)
Was sind die Erkennungsmerkmale eines guten Grappa?
Ob ein junger oder im Holzfass gereifter Grappa ausgewählt wird, gibt es unabhängig vom individuellen Geschmack objektive Hinweise auf die jeweilige Güte. Die höchste Qualität wird aus den Trestern von Rotweintrauben gewonnen. Logischerweise sind Grappe, die aus Weißweintrauben gewonnen werden, seltener und teurer.
Damit ein Grappa ganz klar und transparent wird, muss dieser in Glas- oder Stahltanks gelagert werden. Weist ein Grappa eine Färbung auf, dann wurde er häufig im Holzfass aufbewahrt. Ganz egal ob im Stahl- oder in Holzfass: Ein Grappa muss mindestens sechs Monate nach der Destillation lagern, bevor er abgefüllt wird.
Reift ein mindestens sechs Monate alter Grappa weitere sechs Monate in einem luftdicht verschlossen Holzfass, darf er die folgenden Zusatzbezeichnungen auf dem Etikett tragen:
- Invecchiata
- Riserva
- Stravecchia
Generell gilt, dass, je länger ein Grappa im Holzfass gereift ist, umso mehr Zeit haben die Inhaltsstoffe, sich harmonisch miteinander verbinden zu können. Ein Grappa wirkt dadurch eleganter, gleichzeitig Aromatischer sowie kräftiger und länger anhaltend. In der folgenden Liste kannst Du Dir einen Überblick über die verschiedenen Reifegrade des italienischen Grappa übermitteln. .
Die 10 wichtigsten Grappa-Stile und Reifestufen
- Grappa Giovane (jung) ist ein ungereifter Grappa, der seine Aromen nur aus dem Trester, der Fermentation und der Destillation bezieht.
- Grappa Giovane Aromatico (jung, aromatisch) ist ein ungereifter Grappa, der aus aromatischen Trauben wie Moskatel, Müller-Thurgau, Traminer, Sauvignon o.ä. hergestellt wurde und deshalb intensiver schmecken soll.
- Grappa Affinata in Legno (im Holz ausgebaut) ist ein im Holzfass gereifter Grappa, dessen Reifezeit aber so kurz war, dass er nicht als Grappa Vecchia bezeichnet werden darf.
- Grappa Affinata in Legno Aromatica (im Holz ausgebaut, aromatisch) ist eine Kombination aus aromatischen Trauben und einer kurzen Reifung im Holzfass.
- Grappa Vecchia oder Invecchiata (im Holz gereift) ist ein Grappa, der für mindestens 12 Monate im Holzfass gelagert wurde.
- Grappa Riserva oder Stravecchia (im Holz gereift) ist ein Grappa, der für mindestens 18 Monate im Holzfass gelagert wurde.
- Grappa Invecchiata Aromatica (im Holz gereift, aromatisch) ist eine Kombination aus aromatischen Trauben und einer mindestens 12-monatigen Reifezeit im Holzfass.
- Grappa Aromatizzata (aromatisiert) ist nicht zu verwechseln mit einem Aromatica. Beim Grappa Aromatizzata wurden pflanzliche Aromen wie beispielsweise Beeren zugesetzt.
- Grappa di vitigno (sortenreiner ist ein Grappa, der aus bestimmten auf dem Etikett genannten Traubensorten gebrannt wurde. Um diese Klassifikation zu erreichen, müssen mindestens 85 Prozent des Tresters aus den erwähnten Sorten abstammen. Es können zwei verschiedene Sorten genannt werden, die Reihenfolge der Begriffe wird in diesem Fall am Anteil am Trester bestimmt. Der geringe Anteil darf nicht weniger als 15 Prozent des Rohstoffes betragen.
- Grappa di monovitigno (sortenrein) ist ein Grappa aus nur einer auf dem Etikett genannten Traubensorte. Analog zum Grappa di vitigno müssen mindestens 85 % des Tresters aus dieser Traubensorte stammen.
Wissenswertes über Grappa – Expertenmeinungen und Rechtliches
Die gesetzlichen Vorgaben des Grappa
Neben der Tatsache, dass Grappa alleine aus Italien beziehungsweise auch aus den italienisch geprägten Gebieten der Schweiz stammen darf, gibt es weitere gesetzliche Vorgaben, um den allseits bekannten Namen vergeben zu dürfen.
- Grappa muss durch die unmittelbare und direkte Destillation des Tresters produziert
- Unzulässig ist das bei sonstigen Tresterbränden übliche Vorgehen, die ausgepressten Traubenschalen auszula Dadurch wird ein Grundwein gewonnen, der dann im nächsten Schritt destilliert wird.
- Die Zugabe von Wasser zum Trester im Vorfeld der Destillation ist nicht erlaubt.
- Der Mindest-Alkoholgehalt liegt bei 37,5 Prozent. Die meisten Grappe weisen einen Alkoholgehalt von 40 bis 50 Prozent
- Der Geschmack wird durch den extrem niedrige Zuckergehalt, der in aller Regel bei zwei Prozent liegt, geprägt.
Es ist nicht erlaubt, dem Grappa jegliche Farb- oder Aromastoffe hinzuzufügen.
Der Grappa und sein schlechter Ruf — was ist dran?
Wenn Du Dich im Freundes- und Bekanntenkreis umhörst, dann kann bestimmt jemand eine Geschichte von schrecklich schmeckendem Grappa berichten. Gerade in italienischen Lokalen werden Grappas gerne ausgeschenkt. Was dort auf das Haus zusammen mit der Rechnung serviert wird, ist in der Regel nicht der beste, sondern schlichtweg der billigste. Nicht selten ist es ein scharfer, brennender Schnaps, der eher an Bioethanol , als an einen italienischen Schnaps erinnert.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Grappa für ein Vielzahl an Winzer für große Zeit nur ein Nebenprodukt der Weinherstellung war. Mit der Destillation von ausgepressten Trauben konnte der Rest der Vinifikation (Weinbereitung) unkompliziert weiterverwertet werden. Gebrannt wurde oftmals nur zum Eigenbedarf — hin und wieder auch um ein zusätzliches Taschengeld zu erzielen. Tragbare Brennblasen wurden von einem Ort zum anderen gefahren und erlaubten den Weinbauern, ihren Trester an Ort und Stelle in Grappa zu verwandeln. Heutzutage sind so gut wie alle Destillerien fest installiert und auch das Verständnis für die Qualität der Spirituose ist gewachsen.
Minderwertigen Grappa aus Massenproduktionen wird es bestimmt immer geben. Doch auch zahlreiche kleine Brennereien wird es geben, die aus hervorragenden Trauben und mit handwerklicher Kunst, Destillate von exzellenter Qualität herstellen.
Grappa richtig trinken und italienisches “Dolce Vita” erleben
Ob ein Grappa solo — für sich — oder raffiniert mit bestimmten Leckereien genossen wird, ist reine Geschmackssache. Erlaubt ist, was gefällt und schmeckt. Doch bestimmt erweist sich ein hochwertiger Grappa auch als treuer Begleiter von edlen Wildgerichten oder zu Gemüse- oder Salatsorten. Natürlich harmoniert Grappa aufs Vortrefflichste auch mit Espresso – legendär ist die italienische Spezialität des „caffé coretto“, einem italienischem Getränk, bestehend aus einem Schuss Espresso mit einer kleinen Menge Grappa und manchmal Sambuca oder Brandy — auch als „Espresso Corretto“ bekannt.
Mindestens genauso gemütlich begleitet Dich der Grappa bei einem gemütlichen, ausklingenden Abend nach einem stressigen Tag.
Welche Temperatur ist die beste für den Grappa?
Als Grundregel kannst Du Dir folgendes merken: Ein junger und aromatischer Grappa sollte gekühlt bei 9-13° Celsius genossen werden. Für einen im Fass gereiften Grappa ist die ideale Temperatur zwischen 15 und 17° Celsius.
Ganz unabhängig davon, ob Du den Grappa solo oder zu einem Essen genießen möchtest, solltest Du das richtige Glas wählen. Optimal ist das klassische, tulpenförmige Grappa-Glas. Ein absolutes No-Go ist einen Grappa im Cognacschwenker sowie , einem Sekt- oder Shotglas zu servieren. Der Grappa wird zwar im jeweiligen Glas nicht besser oder schlechter – aber die Form des Grappa-Glases gewährleistet Dir die hervorragende Aromen-Bildung und hilft Dir beim sogenannten Nosing und Tasting
Die Geschichte des Tresterbrandes
Einige Quellen behaupten, dass Grappa schon im 5. Jahrhundert gebrannt wurde. Sicher datiert ist jedoch, dass es bereits im 15. Jahrhundert eine nachgewiesene Produktion sowie den Export des Grappa aus Italien in die benachbarten Länder gab. Neben dem sogenannten Armagnac und dem klassischen Cognac gehört Grappa zu den traditionsreichsten und ältesten Spirituosen auf der Welt. Auch hier gab es natürlich auch Höhen und Tiefen. So kannst Du natürlich Produkte aus früheren Jahrhunderten nicht mit dem, was wir heute genießen vergleichen.
Der moderne Grappa wurde in den 1960er Jahren besonders geprägt. Der Italiener Giannola Nonino begann in seiner Destillerie einen Grappa aus lediglich einer Rebsorte des Trester zu brennen. Zuvor wurde der Trester querbeet aus allen x-beliebigen Sorten gemischt — es wurde alles gebrannt, was gerade zur Hand war. Der sortenreine Grappa wurde geboren und die Familie Nonino wurde der bekannteste Grappa-Hersteller Italiens.
Wann darf eigentlich ein Grappa als „Grappa“ bezeichnet werden?
Eine weitere Jahreszahl ist in der Geschichte des Grappa von großer Bedeutung: Im Jahr 1989 wurde in einer EU-Verordnung festgehalten, dass lediglich in Italien — aus Trester hergestellte Spirituosen — auch den Namen Grappa tragen dürfen. Seit dem Jahr 2002 ist es auch Brennereien aus dem italienisch-sprachigen Gebieten der Schweiz erlaubt den ihre Tresterbrände mit dem Namen „Grappa“ zu kennzeichnen. Ein Brand aus Deutschland, der nach identischer Methode und auf gleicher Basis hergestellt wird, dürfte demnach nicht Grappa, sondern ganz technisch als „Tresterbrand“ gekennzeichnet werden .
Auch unter folgenden Namen ist der Obstbrand auf dem Markt zu finden:
- Grappolo
- Grapinot
- Grapagnarc
Bei der Benennung dieser nicht-italienischen Grappa-Varianten ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Heutzutage produzieren mindesten 130 Grappa-Hersteller eine Vielzahl an Schnäpsen in den verschiedensten Qualitäten. Des Weiteren gibt es zahlreiche Abfüller und Händler, die Grappa von Destillateuren kaufen, um diese unter eigenem Namen verkaufen zu können. Die Grappa-Welt ist sehr unübersichtlich – ein springende Punkt ist dennoch allen Destillaten gemein: Sie müssen in Italien gebrannt worden sein!
Salute!!!
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Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API